Über unseren Namenspatron

Vielen ist er von Kindesbeinen an ein vertrauter Anblick: der "Riwwelmaddes". Dieser urwüchsige Germane mit seiner üppigen Bart und Haartracht, dem charakteristischen Helm mit Büffelhörnern und Schild vor dem Leib ziert bekanntlich das 10 Meter hohe Sandsteinmonument im hiesigen Herrngarten. Seltsam, dass der alte Kämpe nicht "Hermann der Cherusker heißt, nein, schlicht und ergreifend Riwwelmaddes oder Riwwelmaddhes oder Riwwelmatthes oder Riwwelmadees .... ein jeder schwört darauf, dass "seine" Schreibweise die einzige richtige sei! Viel Rätselraten um die Herkunft des merkwürdigen Namens. Aber immer hübsch der Reihe nach.

Mit viel Enthusiasmus plante der Prinz-Emil-Veteranenverein ein Denkmal, das an Treue und Tapferkeit der Großherzoglich Hessischen Truppen erinnern sollte. Viel Pomp und Trara bei der Einweihung am 9. Juni 1852 auf dem Marienplatz. Seine königliche Hoheit, Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein, war zugegen, und auch zahlreiche Bürger der "Haupt" und "Residenzstadt" wollten bei dem Ereignis dabei sein. Seinerzeit lebte auf dem Dippelshof bei Traisa ein gewisser Matthias Riebel, der bei früheren Feldzügen mit von der Partie war. Angeblich hatten ihn die Herren Hofbildhauer Scholl, Vater und Sohn, zum Modell für den urigen Teutonen erkoren. Wie dem auch sei - als das Standbild feierlichst enthüllt wurde, erkannten die Veteranen ihren Kameraden wieder: "Des is ja de Riewel Matthes!!" Daraus wurde in Laufe der Zeit Riwwelmaddes ...

Um die Jahrhundertwende war der Kerl mit dem Spitznamen sogar ein Thema im Geschichtsunterricht. Da erzählte der Herr Professor den Schülern, dass Matthes einstmals ein häufiger Bubennamen gewesen sei. 
Und das "Riwweln"? Nun, der Recke streicht doch mit der linken Hand über seinen Schild - alles klar? Keineswegs, so die Zeitgenossen. Denn anno dazumal haben die Veteranen hinter vorgehaltener Hand auch von Tatorten erzählt "wo mer unser Riwwel (Abreibung) kricht hawwe". Leute mit Phantasie wollen den "Gehörnten" absolut beim Geldzählen beobachtet haben. Und mancher Heiner stellte eine Ähnlichkeit mit dem für seinen guten Riwwelkuchen bekannten Bäcker Matthes fest. Wer hat eigentlich Recht?

Für welche Version Sie sich, liebe Gäste, auch erwärmen mögen, eines ist ganz sicher: Der Riwwelmaddes bot unseren verehrten "Altvorderen" reichlich Gesprächsstoff. Und sein Standort - ab 1902 unter den schattigen Bäumen im Herrngarten - war übrigens ein beliebter Treffpunkt. Unser Riwwelmaddes, so nennen ihn die Einheimischen fast liebevoll seit über hundert Jahren, ist ein Stück Geschichte von Darmstadt, eine liebenswerte Erinnerung an vergangene Epochen und deshalb aus unserer schönen Stadt einfach nicht mehr wegzudenken.

Mit unseren neuen Gasthaus "Riwwelmaddes" möchten wir den echten Darmstädter Original Reverenz erweisen. Mögen Sie sich in dieser nostalgischen Atmosphäre bei einem gepflegten Darmstädter Bier und originellen Speisen rundum wohlfühlen. Auch dass Sie hier in sympathischer Runde viele gemütliche Stunden verbringen und immer wieder gerne zurückkommen - zum Wohl und guten Appetit!


     

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